Baum der Erinnerung:
Zuhause die letzte Ruhe finden
Abseits der klassischen Begräbnisarten bieten örtliche Bestatter mit der Baumbestattung auch eine besondere Form der letzten Ruhe an. Dabei geht es um die Bestattung im eigenen Garten mit persönlichem Bezug. Nach deutschem Recht ist so etwas eigentlich nicht erlaubt. Bislang sind Urnenbestattungen in der Natur nur in Friedwäldern oder einem Ruheforst gestattet. Es gibt aber eine Möglichkeit, wie man trotzdem einen heimischen Erinnerungsort für den Verstorbenen schaffen kann.
Und zwar mit einem Baum der Erinnerung, der in einer Erde heranwächst, die mit der Asche des Verstorbenen vermischt ist. So entsteht neues Leben. Unternehmen aus den Niederladen, aber auch der Schweiz und Tschechien haben sich auf diese Art der Naturbestattung spezialisiert. Sie nehmen die Asche des Verstorbenen entgegen und mischen diese mit Muttererde, um sie wiederum zur Anzucht eines Wunschbaumes zu verwenden. Das können beispielsweise Japanische Kirschblüte, Magnolie, Vogelbeere, Eichen, Buchen, Schwarze Johannisbeere, Ginkgo, Birke, Zier-Apfel oder Echter Rotdorn sein.
Die Asche wird vorsichtig zu der Muttererde des Bäumchens gegeben und gründlich vermischt. Das gewünschte Bäumchen wird eingetopft und wächst danach unter konstanter Beobachtung zwischen vier und neun Monaten heran. Die Baumzucht geschieht unter notarieller Aufsicht. Die der Muttererde zugesetzte Asche gilt demnach auch nach deutschem Recht als beigesetzt und wird auch bescheinigt. Danach erfolgt der Versand des jungen Baumes nach Deutschland. Dort kann er an einem gewünschten Ort eingepflanzt werden. Somit entsteht aus der Asche des Verstorbenen im Kreislauf des Lebens ein neuer Baum sowie ein persönlicher Erinnerungsort für die Hinterbliebenen.
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